Reveratrol after Dr. Sass
Resveratrol is known to science because of its numerous positive pharmacological effects and not least because of the “French paradox” (Nancy-study). This describes the fact that the French, in spite of high consumption of saturated fatty acids and nicotine, have a much lower rate (< 40 %) of cardiovascular disease through the regular consumption of red wine, because of the Resveratrol and other interesting polyphenols proanthocyanidins (OPC) and anthocyanins they contain.
IN GERMAN
Resveratrol ist wissenschaftlich wegen seiner vielfältigen positiven pharmakologischen Wirkungen und nicht zuletzt wegen des »französischen Paradoxons« bekannt (NANCY-Studie). Dieses beschreibt die Tatsache, dass Franzosen trotz hohem Konsum von gesättigten Fettsäuren und Nikotin eine wesentlich geringere Rate (<40%) an Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch den regelmäßigen Genuss von Rotwein, der Resveratrol und weitere interessante Polyphenole wie Proanthocyanidine (OPC) und Anthocyane enthält, aufweisen.
Im Auftrag der WHO ergaben sich in einer Zehnjahresstudie (MONICA-Studie), durchgeführt in 41 Städten auf der ganzen Welt, extreme Abweichungen in den Ländern mit geringem oder sehr hohem Weinkonsum. So war in den USA sowie Kanada und England das Infarktrisiko im Schnitt 3mal (Männer) bis sogar 12mal (Frauen) höher als im Weinland Frankreich. Bei den Biertrinkern gab es nur eine geringe Reduktion und bei Spirituosen sogar eine Herzinfarktrisikoerhöhung. Diesbezüglich befürwortet die WHO 1 bis 2 Gläser Wein für Frauen und 2 bis 3 Gläser für Männer pro Tag zur Gesundheitsvorbeugung.
Eine vergleichbare Menge (ca. 1/4 Liter) von hochwertigem Rotwein wie Amarone, Bordeaux und Pinot noir enthält in der Regel zwischen 0,4 mg und 2 mg trans-Resveratrol. Der Gehalt variiert je nach Traubensorte, Anbaugebiet, Verarbei- tung und vor allem klimatischen Bedingungen und kann zwischen weniger als 0,05 mg bis 10 mg pro Liter Rotwein betragen. Der Durchschnittsgehalt an trans-Resveratrol liegt bei ca. 1 mg/l.
Resveratrol wird von der Pflanze bei erhöhter Belastung (Stress) wie Ozonbildung, UV-Strahlung, Insekten- und Pilzbefall, Infektionen sowie Schadstoffbelastung vor allem in den roten und weißen Traubenschalen als Schutzfaktor gebildet. Es ist jedoch hauptsächlich im Rotwein enthalten, da dieser im Gegensatz zu Weißwein gemeinsam mit der Schale vergoren wird. Durch dieses besondere Kelterungsverfahren, bei dem die Schalenmaische bis zu einer Woche gelagert wird, ergeben sich im Rotwein 10 bis 20 mal höhere Konzentrationen an Resveratrol als im Weißwein. Resveratrol gehört zu den besonders hoch wirksamen Radikalfängern aus der Natur und ist daher in der Lage, oxidativen Stress zu minimieren. Zudem besitzt es die Eigenschaft eines ambiphilen Antioxidans, da es sowohl fett- als auch wasserlöslich ist. Aufgrund der vielfältigen pharmakologischen Wirkungen (s. Tab. 1) von Resveratrol werden Risikofaktoren betref- fend Herz, Gefäße, Blutdruck, Demenz und entzündliche Prozesse vermindert. Auch konnte in vivo und in vitro gezeigt werden, dass eine Karzinomentstehung verhindert werden kann.
Resveratrol hemmt die Aktivität des Proteins NF-kappa B, das den programmierten Zelltod induziert, und zudem wird wahrscheinlich die Sensitivität des Tumornekrosefaktors-alpha (TNF-a) erhöht. Da trans- Resveratrol sowie auch dimere (e-Viniferin) und oligomere Resveratrol-Verbindungen chemisch Stilbende- rivate darstellen, werden sie wie Isoflavone in die Gruppe der Phytohormone gereiht. Eine schwache östrogene Wirkung ist beim Menschen in geringer Dosierung zu erwarten, die jedoch ab einer Dosierung von 100 mg trans-Resveratrol wieder aufgehoben wird. Neben diesen vielfältigen positiven Eigenschaften hat Resveratrol in jüngster Zeit als natürlicher Anti-Aging-Faktor wissenschaftliches Interesse geweckt. In verschiedenen Untersuchungen u. a. von David Sinclair an der Harvard Medical School konnte gezeigt werden, dass es die Lebenserwartung verschiedener Organismen deutlich erhöht, indem es unter ande- rem den Alterungsprozess in den Zellen verlangsamt.
Dr. N. Sass hat eine Gesichtscreme (Resveratrox®) aus Resveratrol und seinen Oligomeren entwickelt, die im topischen Bereich den Anti-Aging Effekt hat und den Alterungsprozess der Haut beeinflussen kann.
Die Lebensspanne von Fruchtfliegen wurde um 30% und jene von Hefezellen um 60 bis 80% verlängert. Diese Entdeckung hat Resveratrol in die Aufmerksamkeit der Forschung zur Prävention altersbedingter Erkrankungen gerückt. Es aktiviert ebenso wie bei einer kalorischen Restriktion (Dinner-Cancelling, Dürreperioden bei Pflanzen, Hungersnöte) bestimmte Enzyme, sogenannte Sirtuine, die lebensverlängernde Funktionen in Gang setzen. Durch Verlangsamung des Zellmetabolismus und einer Verstärkung der Zellatmung wird der Körper unterstützt, um u.a. Reparaturmechanismen wie die Behebung von DNA-Schäden in Gang zu setzen. Sirtuine verlängern die Zelllebenszeit, um Schäden zu reparieren (Gen-Silencing), wodurch indirekt altersbezogenen Erkrankungen vorgebeugt wird.
Pharmacological effects of Resveratrol
- schützt vor Herz- und Gefäßverkalkung (Demenz)
- HDL, LDLØ
- direkte und indirekte gefäßerweiternde Wirkung
- Hemmung der Thrombozytenaggregation
- chemopräventiv (Darm, Brust, Prostata, Haut, Lunge)
- Antitumorwirkung (Tumorwachstum gehemmt, Apoptose gefördert)
- entzündungshemmend (COX1- und COX2-Hemmung)
- starkes Antioxidans (sowohl fett- als auch wasserlöslich)
- dosisabhängige phytoöstrogene Effekte
- Lebensverlängerung von Zellen (Anti-Aging)Table 1.
Dosage
Zur Gesundheitsvorbeugung bzw. als tägliche Nahrungsergänzung werden epidemiologische Dosisberei- che von 0,5 bis 2 mg Resveratrol, wie sie mit der Nahrung (Rotwein, Weintrauben) zugeführt werden, verabreicht. Eine höhere tägliche Gabe liegt nicht mehr in einem Dosisbereich entsprechender natürlicher Nahrungsmittel. Mengen von 10 bis 40 mg Resveratrol sollten längerfristig nur nach therapeutischer Empfehlung eingenommen werden. Kurzfristig werden etwa in der Krebstherapie sogar Dosen bis 5 g trans-Resveratrol ohne toxikologische Nebenwirkungen verabreicht.
Bioavailability
Auch sehr hohe Dosen (2,5 g) oral verabreichtes trans-Resveratrol werden noch mit etwa 70% absorbiert. Zur besseren Aufnahme sollte Resveratrol jedoch mit einem darmverbessernden Produkt (Pro-Biotic ®) kombiniert werden. Dessen Plasmahalbwertszeit bzw. seiner bekannten Metaboliten liegt bei durchschnittlich 9 Stunden. Nur ein geringer Anteil von Resveratrol bleibt dabei unverändert im Plasma. Diesbezüglich dürften potenziell aktive, zum Teil unbekannte Metaboliten für die vielfältigen pharmakologischen Wirkun- gen verantwortlich sein. Der Resveratrol-Abkömmling Piceatannol besitzt etwa die 1000fache antioxidative Kapazität von trans-Resveratrol. Ein Großteil der oral verabreichten Dosis wird sulfatiert oder glucuronitiert im Harn wiedergefunden.
Extract Qualities
In speziellen Extrakten aus Traubenschalen findet man neben trans-Resveratrol auch zahlreiche Resveratrol-Dimere (e-Viniferin) und – Oligomere sowie den Resveratrol-Metabolit Piceatannol, die zum Teil wesentlich stärkere biologische Eigenfunktionen gerade im Bereich anti- carcinogene Eigenschaften als trans-Resveratrol selbst entfalten.
Daher sollten unter der Bezeichnung und Wirkung von Resveratrol auch diese Inhaltsstoffe neben trans-Resveratrol berücksichtigt werden. Zudem enthalten Traubenschalenextrakte auch noch andere pharmakologisch relevante Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Proanthocyanidine (OPC) und Anthocyane.
Resveratrol kommt außer in Weintrauben auch im Japanischen Knöterich (Polygonum cuspidatum) vor. Solche Extrakte sind im Gegensatz zu standardisierten Weintraubenextrakten sehr preisgünstig. Sie enthalten jedoch nur trans-Resveratrol und keine weiteren Resveratrol-Abkömmlinge wie e-Viniferin oder Piceatannol. Des Weiteren sind in Polygonum-Extrakten oftmals Anthraglykoside (vgl. pflanzliche Abführmittel) enthalten, die sich bei längerer Einnahme schädlich auf die Darmflora und Verdauung auswirken können.
Stability
Resveratrol zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus. Demgegenüber gibt es fälschlicherweise aus Gründen des Marketings die Behauptung, dass es sich bei Resveratrol um eine flüchtige und oxidations-empfindliche Verbindung handelt. Dies ist chemisch schlichtweg falsch. Trans-Resveratrol weist einen Schmelzpunkt von 260°C und Siedepunkt von 489°C auf. Von schwerflüchtigen Verbindungen spricht man ab einem Dampfdruck von kleiner als 0,1 Pascal, Substanzen ab 70 Pascal sind als gut flüchtig einzustufen. Mit einem Dampfdruck von 4,5 x 10-8 liegt Resveratrol beträchtlich darunter. Mit zunehmendem Molekulargewicht (dimere und oligomere Resveratrole) nimmt der Dampfdruck sogar noch weiter ab. Zudem ergibt sich nach 24stündigem Erhitzen eines Rotweins unter Rückfluss ein gleichbleibender Gehalt an trans-Resveratrol. Dies zeigt, dass diese Verbindung sogar unter extremen Bedingungen wie langem Kochen und Luftoxidation noch stabil und nicht flüchtig ist.
The Immune System of Plants
Polyphenole zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen, die in vielen Pflanzen vorkommen und zumeist als Teil ihres körpereigenen Abwehrsystems gebildet werden. Die Weintraube schirmt sich gegen Krankheitserreger und schädigende Einflüsse ab, indem die Pflanze selbst Resveratrol produziert. Dieses fängt freie Radikale und schützt die Weintraube vor Pilzbefall und Bakterien. Die Substanz wird der Klasse der Phytoalexine – «phyto» bedeutet Pflanze und «alexin» bedeutet Schutzzugeordnet und zählt zu den antibiotischen Polyphenol-Verbindungen, die vom Abwehrsystem der Pflanzen gebildet werden. Die mit Abstand höchsten Konzentrationen von Resveratrol finden sich in den Stielen, Kernen und vor allem den Schalen der Früchte sowie im Rotwein. Dessen hoher Resveratrolgehalt beruht darauf, dass bei der Weinherstellung die Traubenschalen sehr lange in Kontakt mit dem Wein bleiben, auch der Fermentierungsprozess spielt hier eine wichtige Rolle. Aus diesem Grunde sind im reinen Traubensaft im Vergleich zum Rotwein nur geringe Mengen an Resveratrol enthalten. Auch Weiß- und Roséweine verfügen über nur wenig Resveratrol, weil die Traubenschalen früher entfernt werden.
Resveratrol gives Free-Radicales
Resveratrol entfaltet seine abwehrstärkenden Wirkungs-mechanismen nicht nur in Pflanzen, sondern auch im menschlichen Körper. Dies beruht hauptsächlich auf seinen antioxidativen Eigenschaften.
Umweltbelastungen sowie Produkte des körpereigenen Energiestoffwechsels, die für die Entstehung der freien Radikalen verantwortlich sind, einen zerstörerischen Einfluss auf die Zellen des Organismus ausüben und zu vorzeitiger Zellalterung führen, werden von dieser Substanz in einem erheb- lichen Maße abgefangen. Dazu verhindert Resveratrol die Oxidation des LDL-Cholesterins und senkt somit das Risiko der Entstehung von Arteriosklerose.
Suicide of Tumour Cells
Die antiinflammatorische, also entzündungshemmende Wirkung von Resveratrol beruht auf seiner Fähig- keit, ein Enzym namens Cyclooxygenase zu hemmen. Cyclooxygenase ist ein Schlüsselenzym, das bei der Bildung von Prosta-glandinen mitwirkt. Prostaglandine sind eine Art Gewebshormone, die an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Das Prostaglandin E2 sowie das Thromboxan fördern chronisch entzündliche Prozesse und spielen damit eine wesentliche Rolle bei Arteriosklerose und bei der Entstehung von Krebs. Forschungen zeigen, dass Resveratrol die Entwicklung von Krebs auf verschiede- nen Ebenen unterbrechen kann. Seine wahrscheinlich bedeutendste Fähigkeit besteht aber darin, dass es Krebszellen gegen die Substanz «Tumornekrose Faktor alpha» (TNF alpha) sensibilisiert. Hierbei handelt es sich um ein potentes Zytokin mit einer antitumoralen Aktivität. Durch diesen Vorgang wird in den Krebszellen ein Selbstzerstörungs-programm mit dem Namen Apoptose ausgelöst. Ein Forscherteam der Universität Ulm überprüfte im Tierversuch die Wirkungen einer ergänzenden Verabreichung von Res- veratrol bei Chemotherapien und kam zu dem Ergebnis, das eine Kombination von Resveratrol und einer herkömmlichen Chemo-und Bestrahlungstherapie die anticarcinogene Wirkung steigert. Das geschieht dadurch, das Resveratrol die Krebszellen gegenüber der Chemo – und Bestrahlungstherapie sensibilisiert.
Coy et. al konnten in einer grundlegenden Arbeit aufzeigen, das Resveratrol der ideale Kombinations- partner für eine Low Carbon Ernährung bei TKTL1 abhängigen Karzinomen ist, weil Resveratrol dem Körper suggeriert, dass der Körper sich körperlich betätigt oder das er am Fasten ist. Dadurch wird weni- ger Insulin ausgeschüttet und die Zuckerabhängigen Krebszellen können weniger Zucker aufnehmen. Ebenfalls wird der Stoffwechsel über die Mitochondrien wieder angekurbelt und macht so die Krebszellen für eine normale anticarcinogene Therapie wieder zugängig. Gleichzeitig hat Resveratrol eine eigene anticarcinogene Wirkung.